Termine

02.11.24 – 10.11.24Atelierausstellung Hofgut Appenborn
14.09.24 – 15.09.24Keramisto 2024Milsbeek / Niederland
29.06.24 – 30.06.2434. Freiburger KeramiktageFreiburg
01.06.24 – 02.06.2444. Europäischer KeramikmarktHöhr-Grenzhausen
09.05.24 – 12.05.24Diessener TöpfermarktDiessen / Ammersee
09.03.24 – 10.03.24Tag der offenen TöpfereiHofgut Appenborn

10 JAHRE “TRAIN KILN“ HOLZBRANDOFEN 2013-2023
EIN ANHALTENDES ABENTEUER

24. 08. 2013, International Airport Frankfurt, Ankunfthalle:
Brille, schwarze Jeans, blaues Hemd, Rollkoffer er, pinkfarbene Bluse, blaue Hose, violetter Schlapphut, Rollkoffer sie, Steve Harrison und Janine King, Keramiker und Ofenbauer aus Balmoral, Australien, waren mit einer kleinen Verspätung sicher gelandet. 10 Jahre ist das her, dass die beiden sich auf den weiten Weg von ihrer Töpferei südlich von Sydney aufgemacht hatten um in Deutschland zwei Holzbrandöfen zu bauen, den einen in Brandenburg und den anderen bei uns in Mittelhessen, genauer, auf dem Hofgut Appenborn in Rabenau.

Das Fundament für den Ofen und den Kamin nebst Überdachung hatten wir bereits im Juni/Juli gebaut und die nötigen Schwerschamott Steine für die Brennkammer, den Kamin und die Feuerung sowie die Feuerleichtsteine für die Isolierung, waren organisiert.

In der letzten Augustwoche 2013 wurde es dann konkret : Zusammen mit Steve und Janine, den Töpferkollegen Sebastian Scheid, Sigi Böhmer, Freund Wolfgang und uns dreien, Karin Schweikhard und Michael Limbeck , und Karl-Heinz Till, haben wir den Ofen, einen quer liegenden ca. 700 L großen Toplader, in nur 3 Tagen gebaut und den noch nassen/feuchten Ofen bereits am 4.Tag zum ersten Mal gefeuert. Etwa 1000 Schamottsteine waren dafür vermauert und gut 30 Meter Armier- und Winkeleisen zur Einfriedung/Einrüstung/Einfassung des Ofens verschweißt worden.

Der Brennofen, ein sogenannter „Train Kiln“ – er hat die Form einer Lokomotive und schnauft auch wie eine alte Lok, die mühsam Fahrt aufnimmt, wenn Holz aufgelegt wird- wird über eine „Bourry-Box“ (unterzügige Feuerung) gefeuert, bei der das Holz von OBEN anstatt von UNTEN nachgelegt wird. Damit entfällt das mühseliges Feuern auf Bodenhöhe, ein Vorteil, den gerade ältere Keramiker*innen zu schätzen wissen. Aber auch das Brennen mit einem Train Kiln entbehrt nicht einer physischen Kraftanstrengung/ist nicht ohne Kraftanstrengung zu leisten, angefangen mit „Holz machen“, dem Säubern und Engobieren des Ofeninneren vor bzw. nach einem Brand, dem „Setzen“ der Keramikstücke auf „Buzzeln“ oder „Schnittchen“ , das „Zumauern“ und Schließen des Ofens mit einer Kaolin/Sandmischung („Schmieren“) und dem ständigen Auflegen von Holz während des Feuerns…

Den ersten Brand am 29.8.2013 haben wir mit dem gesamten Ofenbauteam und unter Anleitung von Steve und Janine durchgeführt und 2 Tage später geöffnet mit insgesamt guten Ergebnissen.

Etwa 18 Stunden hatten wir gefeuert und mittels einer Seitenfeuerung im hinteren Bereich des Ofens ab ca. 1240° C auch gesalzen.

ie folgenden Brände verliefen erwartungsgemäß eher durchwachsen. Regelmäßig fanden sich neben schönen Arbeiten auch Stücke, die nicht ausgeschmolzen waren, fast immer in den oberen Etagen.

Mit kleinen Veränderungen am Ofen haben wir solche und andere Probleme nach und nach in den Griff bekommen und es hat sich gezeigt, dass der Train Kiln vom Prinzip her ein sparsamer und gut funktionierender Holzbrennofen ist, der bei einem 20-stündigen Brand mit 1,2 m Holz auskommt und Temperaturen von mehr als 1400°C (Seegerkegel 14) hinter der Feuerung erreicht. Auch ermöglicht dieser Ofentyp einen starken Ascheanflug auf die in der Brennkammer befindlichen Keramikstücke.

24.03.2023, der 44 Brand. 03.15 Uhr, vom Anheizen am vorherigen Nachmittag hat der Ofen noch 160° Appenborn liegt in tiefer Dunkelheit, kein Laut zu hören. Jetzt den Schieber aufziehen und den Ofen wieder anheizen. Die nächste halbe Stunde immer wieder kleine Holzstücke in der kleinen Feuerung nachlegen. 04.30 Langsam klettert die Temperatur und das erste Auto fährt vorüber. 06.00 Uhr, die Temperatur ist auf 260° gestiegen, es wird langsam hell und der Glutberg in der Feuerung ist groß genug um von oben zu feuern. 07.00Uhr, so langsam nimmt der Trainkiln Fahrt auf. Die Temperatur steigt kontinuierlich und genauso stetig muß jetzt Holz ( Kiefer ) nachgelegt werden. Erfahrungsgemäß müssen wir zwei „Temperaturhürden“ nehmen. Bei 1000° und bei 1200° Die 1000° ( gemessen wird immer an der kältesten Stelle, vor dem Kamin) sind problemlos um 11.00 erreicht und die ersten Segerkegel direkt hinter der Feuerung fallen schon. Der Temperaturunterschied ist noch sehr groß . Der Ofen wird immer hungriger und oberhalb 1000° verwenden wir Hartholz. Die Temperatur steigt jetzt schnell, der Glutberg wächst genauso schnell und im Ofen herscht eine sehr starke Reduktion. Und dann, bei knapp 1200° „ hängt“ der Ofen, Die Temperatur steigt nicht mehr. Nach einer halben Stunde nehmen wir einen Stein aus der unteren Feuerung, es kommt mehr Sauerstoff in die Feuerung aber immer noch nicht genug, der Glutberg ist immer noch zu groß. Nach einer weiteren halben Stunde und immer noch 1200° ziehen wir den Schieber weit auf – ¾ geöffnet – und auf einmal beginnt die Temperatur zu steigen. Langsam, aber stetig. Um 15.00 fallen die ersten Kegel im hinteren Bereich und bei gemessenen 1240° um 16.00 Uhr lässt die Anspannung langsam nach. Wir können anfangen zu salzen. Jetzt heißt es geduldig zu sein und stetig weiterheizen. Der Ofen rauscht, hat seinen Rhythmus gefunden und in der langsam einsetzenden Dämmerung zeigt sich der Fuchs .Wichtig ist es, eine lange Zeit bei hoher Temperatur zu heizen. Um 19.00 Uhr letztes Salz, wir feuern noch eine knappe Stunde weiter. Nach dem letzten Holzstück lassen wir den Ofen bis auf 1000° runterbrennen bevor wir alles verschließen. Jetzt beginnt das lange Warten, in drei Tagen können wir den Ofen öffnen.

In 10 Jahren haben wir den Ofen nun 45 Mal gebrannt und obwohl wir den Train Kiln inzwischen besser kennengelernt haben und die letzten Brände immer homogener abgelaufen sind mit ganz wunderbaren Ergebnissen, war kein Brandverlauf wie der andere. Und dann haben wir uns an Steve Harrisons Vorhersage erinnert, dass es mindestens 10 Brände mit dem Train Kiln brauche, den Ofen erfolgreich zu steuern, eine höfliche Untertreibung, wie wir heute wissen.

Anläßlich des 10-jährigen Bestehens des Ofens, zeigen die Werkstätten Karl Heinz Till, Karin Schweikhard u. Michael Limbeck, Sebastian Scheid u. Sigi u. Charlotte Böhmer in einer Atelierausstellung auf dem Hofgut Appenborn, 35466 Rabenau am Sa. 4.u So. 5.Nov. sowie Sa. 11. u. So. 12. Nov. 2023 jeweils von 14 – 17:30 Uhr sowie nach tel. Vereinbarung 0151 65782280 Holzbrand Arbeiten aus dem Train Kiln .
Vernissage :  Sa., 4.Nov.2023 um 15 Uhr



Ein Wochenende im Zeichen des TONs und der KERAMIK
Einblicke in hessische Werkstätten

Auf dem Hofgut Appenborn in Rabenau zeige ich neue Arbeiten – Gefäße und Objekte – aus dem Holzbrennofen.

Am Samstag können Sie live erleben, wie ich im selbst gebauten holzbefeuerten Brennofen meine frei aufgebauten Gefäße und Objekte bei einer Temperatur von annähernd 1400 Grad brennen werde.
Aschanflugglasuren und Salz – das zum Brandende in den Ofen gegeben wird – prägen die Oberfläche der Arbeiten. So wird jedes Stück zum Unikat und der Vorgang des Brennens zum originären Bestandteil meiner Arbeiten.
Die Brandführung, das Plazieren der Gefäße im Ofen und die Dauer des Brandes sowie die Auswahl der Holzarten bestimmen ganz wesentlich den Charakter der Arbeiten.Sind die Gefäße durchaus zum Gebrauch bestimmt, so entstehen die Objekte bedingungslos, keiner Funktion gehorchend.

Am Samstag und auch am Sonntag ist die Galerie auf dem Hofgut geöffnet. Dort können Sie dann in Ruhe die im Holzofen gebrannten Arbeiten sehen.

Unter dem Motto „schauen-anfassen-staunen “ öffnen am Samstag, 12. und Sonntag, 13. März von 10-18 Uhr zum 17. Mal ca. 500 KeramikerInnen bundesweit ihre Werkstätten.
Allein in Hessen geben 37 KeramikerInnen spannende Einblicke in ein uraltes und doch brandaktuelles Handwerk.
Davon zeugen ihre einzigartigen, hochwertigen Produkte. Ob Geschirr zum täglichen Gebrauch, künstlerisch gedrehte oder gebaute Gefäße für Haus und Garten, edel gestalteter Schmuck oder experimentell modellierte Skulpturen – handgearbeitete Keramik liegt im Trend. Ihr Facettenreichtum begeistert. Sie verschönert unseren Alltag. Immer mehr Menschen entdecken ihre Liebe zur handgefertigten individuellen Keramik und für immer mehr von ihnen, ist der „Tag der offenen Töpferei“ ein fester Termin, den sie nicht verpassen wollen.

Im Mittelpunkt des 17. „Tag der offenen Töpferei“ 2022 stehen Begegnung und Austausch. Die BesucherInnen dürfen sich vom vermeintlich unscheinbaren Material Ton und seinen vielfältigen gestalterischen Möglichkeiten faszinieren und inspirieren lassen. Auf dem Programm stehen Klassiker wie Führungen durch Werkstätten und Ateliers oder Vorführungen an der Drehscheibe. Auch das Brennen von Keramik gehört in manchen Werkstätten zum Angebot. Ebenso kleinere Mitmachangebote, die Groß und Klein dazu einladen, sich vom Material Ton wortwörtlich berühren zu lassen.
Handgearbeitete Keramik liegt im Trend. Ihr Facettenreichtum begeistert. Sie verschönert unseren Alltag. Immer mehr Menschen entdecken ihre Liebe zur handgefertigten individuellen Keramik. Für immer mehr Menschen ist der „Tag der offenen Töpferei“ ein fester Termin, den sie nicht verpassen wollen.

In der Region beteiligen sich folgende Werkstätten:

Keramikwerkstatt Schweickhard und Limbeck in Hohmberg/Ohm, Maulbach Obergasse 4
In ihrem Ausstellungsraum zeigen sie neue Arbeiten. Ausserdem kann man sich in derWerkstatt einen Eindruck davon verschaffen, wie aus einem Stück Ton eine fertig glasierte Keramik entsteht.
Weiterhin erklären sie die Technik des „Reduktionsbrandes“ in ihrem Gasofen.

Töpferei Dippemühl und Kati Gerstmann in Lich, Heinrich-Neeb-Str. 1
Führung durch die Werkstatt. Ausserdem begeht die Traditionswerkstatt ihr 70jähriges Jubiläum!

Keramikatelier Ule Ewelt in Grünberg/Stangenrod, In der Ecke 1
Ule Ewelt fertigt einzigartige Tierskulpturen die sie Europaweit in Galerien zeigt.
Bei einem Gang durch die Werkstatt zeigt sie wie ihre Skulpturen entstehen.
„Meine Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Tieren. Zentrales Thema ist für mich das Einfangen einer inneren Bewegung, einer dynamischen Momentaufnahme“.

Z-Keramik Berthold–Josef Zavaczki in Gießen/Kleinlinden, Pfingstweide 8
Ausstellung und Werkstattführung, am Samstag ab 15 Uhr : Herstellen eines Doppelwandobjektes.
Am Sonntag um 15 Uhr gibt es eine Teeschalen-Ausstellung im Hof und dazu alles Wissenswerte rund um die Teeschale und deren Bedeutung in der Kultur Asiens.

Einen Lageplan mit allen teilnehmenden Werkstätten und Aktionen finden Sie unter www.tag-der-offenen-toepferei.de.
Hier können Sie sich vorab informieren und nach ihrem persönlichen Geschmack einen Besuch in einer oder mehreren Werkstätten planen.

Der 17. tag-der-offenen-toepferei wird für Hessen von keramik-hessen organisiert.